Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch

Für den medikamentösen Schwangerschaftsabbruch erhalten Sie 2 verschiedene Medikamente in Tablettenform, die «sie» in einem fixen Zeitabstand einnehmen müssen.

Wenn Sie sich klar für einen Schwangerschaftsabbruch mit der Abtreibungspille entschieden haben, erhalten Sie – direkt nach der Arztkonsultation – das Medikament Mifegyne® zum Schlucken. Mifegyne® blockiert die Wirkung des schwangerschaftserhaltenden Gelbkörperhormones (Progesteron). Gelegentlich beginnen die Blutungen bereits am folgenden Tag, bei 5-10% der Frauen kommt es dann sogar schon zum Abgang des Fruchtbläschens.

Das Medikament Mifegyne® muss direkt in der Praxis eingenommen werden. Es wird nicht mit nach Hause gegeben.

Der zweite Teil des Schwangerschaftsabbruches ist die Anwendung des Medikamentes Cytotec® nach zwei Tagen (36-48 Stunden nach Mifegyne®). Sie erhalten 2 Tabletten für die vaginale Anwendung. Führen Sie dieses Prostaglandin-Präparat so tief wie möglich in die Scheide ein. Bei zwei von drei Frauen kommt es in den folgenden drei bis vier Stunden zur Ausstossung des Fruchtbläschens und von Blut.

Starke Blutungen können beim Abbruch mit der Abtreibungspille mehrmals in kürzeren Abständen auftreten. Cytotec® verursacht oft starke und unangenehme Nebenwirkungen (Durchfall, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Schüttelfrost). Wir empfehlen Ihnen daher, zu Hause zu bleiben. Bei Bedarf stellen wir Ihnen gerne ein Arztzeugnis aus. Vorbeugend erhalten Sie von uns Schmerzmittel und Medikamente gegen Übelkeit. In den meisten Fällen können Sie am Tag nach dem zweiten Teil des medikamentösen Schwangerschaftsabbruches wieder arbeiten. Falls keine Blutung einsetzt, so ist eine 2. Dosis Cytotec® sinnvoll. Es ist für uns wichtig zu wissen, wie es Ihnen geht. Wir bitten Sie daher, uns am Tag der Cytotec® -Anwendung anzurufen.

Eine verständnisvolle Begleitperson an Ihrer Seite ist beim medikamentösen Schwangerschaftsabbruch und besonders für die Zeit der Ausstossung oft eine Hilfe.

Ist ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch wirklich nicht gefährlich?

Weder der chirurgische noch der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch sind gefährlich, wenn sie mit Erfahrung durchgeführt werden. Es gibt keine Hinweise, dass Frauen durch einen Schwangerschaftsabbruch nicht mehr schwanger werden können. Schwere Blutungen sind nur in 1 von 10’000 Fällen zu erwarten.

Nach Mifegyne® und Cytotec® habe ich keine übermenstruationsstarken Blutungen gehabt und kaum Schmerzen. Ist das normal? Hat die Behandlung wirklich funktioniert?

Es ist möglich, dass Sie nur geringe Nebenwirkungen verspüren. Besonders bei früher Schwangerschaft kann die Blutung nach Mifegyne® / Cytotec® nur menstruationsstark ausfallen. Dies hat keinen Einfluss auf den Erfolg der Behandlung. Melden Sie sich im Zweifelsfall telefonisch in der Praxis.

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